Samstag, 29. April 2017

[Books] David Levithan - Letztendlich sind wir dem Universum egal

[Books] David Levithan - Letztendlich sind wir dem Universum egal



Über das Buch



Titel: Letztendlich sind wir dem Universum egal Originaltitel: Every Day 
Autor: David Levithan | Übersetzer: Martina Tichy Verlag: Fischer FJB 
Preis: € Genre: Fantasy, Mystery, Jugend Format: Gebunden Seitenanzahl: 394 
ISBN: 978-3-8414-2219-4 Original Erscheinungsdatum: 2012 
Deutsches Erscheinungsdatum: 2014 |

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"Jeden Morgen wacht A in einem anderen Körper auf, in einem anderen Leben. Nie weiß er vorher, wer er heute ist. A hat sich an dieses Leben gewöhnt, und er hat Regeln aufgestellt: Kass dich niemals zu sehr darauf ein. Falle nicht auf. Hinterlasse keine Spuren. Doch dann verliebt A sich unsterblich in Rhiannon. Kann sie jemanden lieben, dessen Schicksal es ist, jeden Tag ein anderer zu sein?" 


Erster Satz




"Ich werde wach. Und muss auf der Stelle herausfinden, wer ich bin."



Autor



"David Levithan, geboren 1972, ist Verleger eines der größten Kinder- und Jugendbuchverlage in den USA und Autor zahlreicher erfolgreicher Jugendbücher, unter anderem >>Will & Will<< (gemeinsam mit John Green) und >>Nick & Norah - Soundtrack einer Nacht<< (mit Rachel Cohn). Er lebt in Hoboken, New Jersey." 


Cover und Titel



Viele, viele Gesichter sind auf dem Cover zu sehen, was bei dem Inhalt des Buches ja auch durchaus Sinn ergibt. Auch der Titel passt sehr gut, denn genau um diese Frage - oder Feststellung - geht es auch irgendwann. 



Meine Meinung


A wacht auf. Und als allererstes muss er herausfinden, wer er heute ist. Denn jeden Tag wacht er in einem anderen Körper auf. Er übernimmt für einen einzigen Tag ihre Körper und ihr Leben, ihre Vergangenheit und ihre Gegenwart. Er ist mal männlich, mal weiblich, mal schüchtern, mal ein Arschloch. Er kann sich seine Körper nicht aussuchen. Und eigentlich macht ihm das nichts aus. Bis er am 5994. Tag als Justin aufwacht und dessen Freundin Rhiannon sein ganzes Leben auf den Kopf stellt. Er wirft all seine Vorsätze über den Haufen und macht das, was er sonst nie tut: sich einmischen. Und sich verlieben. Doch wie könnte sie je mit jemandem leben, der jeden Tag ein anderer ist? Und würde sie ihm überhaupt glauben?



„Die Vergangenheit setzt mir keine Scheuklappen auf, die Zukunft motiviert mich nicht. Ich konzentriere mich auf die Gegenwart, denn nur in ihr ist es mir bestimmt, zu leben.""
S. 15


Man wird sofort in die Handlung geschmissen und verfolgt neugierig, was A mit seinem Tag als Justin so anfängt. Man will unbedingt wissen, wie es weiter geht und vielleicht auch erfahren, warum A so ist, wie er ist. Die Geschichte zwischen A und Rhiannon ist interessant, aber am besten gefallen hat mir die Problematik, jeden Tag mit anderen Problemen und Wünschen und Träumen aufzuwachen. So werden viele Themen angesprochen, wie Homosexualität. Transsexualität, Psychische Erkrankungen, Drogenmissbrauch und vieles, vieles mehr. Dadurch wird das Buch nie langweilig und ist an vielen Stellen tiefgründig mit vielen tollen Botschaften. Eine tolle Art und Weise, zum Nachdenken anzuregen und dafür zu sorgen, dass man sich mit bestimmten Thematiken auseinander setzt! 



„Manche meinen, psychische Erkrankungen hätten mit Stimmungen zu tun, mit Fragen der Persönlichkeit. Sie glauben, Depression sei lediglich eine Form von Traurigkeit, und Zwangsneurotiker seien einfach irgendwie verkrampft. Sie glauben, die Seele sei krank und nicht etwa der Körper. Es sei etwas, so meinen sie, worüber man bis zu einem gewissen Grad selbst entscheidet. Ich weiß, wie falsch das ist. [...] Diesen Kreislauf kann man nur schwer durchbrechen. Der Körper arbeitet gegen dich. Und das steigert deine Verzweiflung nur umso mehr. Was wiederum das Ungleichgewicht noch krasser macht. Man braucht enorme Stärke, um das auszuhalten."
S. 150


Der Schreibstil ist einfach und unkompliziert und regt dazu an, immer weiter und weiter zu lesen. Nicht so gut gefallen haben mir die Geschehnisse vor dem Ende. Das Ende selbst fand ich hingegen wieder sehr gelungen, aber all das mit dem Pfarrer erschien mir irgendwie etwas seltsam und zum Ende hin auch unausgegoren und sprunghaft. 




„An manchen Tagen fühlte ich mich wie ein Mädchen und an anderen wie ein Junge, und das stimmte durchaus nicht immer mit dem Körper überein, in dem ich gerade steckte. Ich glaubte nach wie vor allen, die mir erzählten, man müsse entweder dies oder das sein. Von niemandem bekam ich etwas anderes zu hören, und ich war noch zu jung, um mir meine eigenen Gedanken dazu zu machen. Ich musste erst lernen, dass ich in Sachen Geschlechtszugehörigkeit beides und nichts war. Es ist furchtbar, von deinem Körper im Stich gelassen zu werden. Und es macht einsam, weil du mit niemandem darüber reden kannst. Es ist ein Kampf zwischen dir und deinem Körper. Ein Kampf, den du glaubst, niemals gewinnen zu können... und trotzdem trittst du jeden Tag dazu an, und er laugt dich aus. Selbst wenn du versuchst, das Ganze zu ignorieren, musst du dafür so viel Energie aufbringen, dass du zum Schluss schlapp bist wie eine Wurstpelle."

S. 315

Fazit




Eine Story, die weniger mit Spannung aufwartet, und dafür aber umso mehr die Neugier weckt. Angenehmer Schreibstil, erfrischend andere Story und ein starker Protagonist, der immer wieder mit neuen Problemen umgehen muss. Eine herzerwärmende und einzigartige Geschichte, die einen in den Bann zieht und auch zum Nachdenken anregt. 



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