Samstag, 24. August 2013

[Rezension] Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

[Rezension] Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes


Allgemein

Titel: Ein ganzes halbes Jahr
Originaltitel: Me before you 
Autor: Jojo Moyes
Verlag: rowohlt Polaris
Preis: 14,99€
Genre: Roman
Format: Paperback
Seitenanzahl: 520
ISBN: 978 3 499 26703 1
Erscheinungsdatum: 21. März 2013

Kurzbeschreibung 

Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmck teilen, Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt. Sie weiß nicht, dss sie schon bald ihren Job verlieren wird - und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt. 
Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will. Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird. 
Eine Frau und ein Mann. Eine Liebesgeschichte, anders als alle anderen. Die Liebesgeschichte von Lou und Will. 

Zur Autorin

Jojo Moyes wurde 1969 geboren. Sie studierte Journalistik und arbeitete für die "Sunday Morning Post" in Hongkong und in London für den "Independent". Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern auf einer Farm in Essex. 

Cover

Das Cover ist wunderschön und passt meiner Meinung nach perfekt zum Buch. Der Grundton ist Beige, darauf ist eine schwarze Frauensilhouette auf einer Wiese abgebildet. Überall sind rote Blüten. Das ganze wirkt wunderbar romantisch und schön. Auch der Titel ist sehr passend gewählt, weil er einen echten Bezug zum Inhalt hat. Einziger Minuspunkt: Das Taschenbuch ist relativ dick und dadurch wird es beim Lesen sehr in Mitleidenschaft gezogen. Rillen am Buchrücken sind kaum vermeidbar! Wie ihr auf dem Bild sehen könnt, sieht man dem Buch also sehr deutlich an, dass es gelesen wurde, obwohl ich immer sehr pfleglich mit meinen Büchern umgehe! 



Erster Satz

"Als er aus dem Bad kommt, ist sie wach, hat sich gegen das Kopfkissen gelehnt und blättert durch die Reiseprospekte, die neben seinem Bett gelegen haben." 

Charaktere

Louisa Clark: Sie ist die Hauptfigur in dem Roman und größtenteils wird aus ihrer Ich-Perspektive erzählt. Sie ist außerordentlich chaotisch und sehr naiv. Ich konnte mich mit Louise nur partiell identifizieren, da sie mir in vielen Bereichen des Lebens einfach viel zu naiv war. Das Unbeholfene und Chaotische fand ich wiederum ganz witzig - und gelegentlich bin ich ihr da wohl ganz ähnlich ... Aber dennoch tat mir ihre Naivität manchmal richtig weh, erst gegen Mitte/Ende des Buches konnte ich mich besser in sie hineinversetzten. 
William Traynor: Will war ein ehrgeiziger und erfolgreicher junger Mann - gutaussehend, sexy, charmant, witzig und auch etwas egoistisch und arrogant. Bis zu jenem Tag, an dem das Motorrad ihn zum Tetraplegiker macht. Seitdem sitzt er im Rollstuhl, ist gelähmt und sieht schlichtweg keinen Sinn mehr in seinem Leben. Ich war sehr erstaunt von der Wandlung Wills. Anfangs fand ich ihn unausstehlich mit seiner Arroganz, seiner Mießepetrigkeit und seiner schlechten Laune - auch wenn man es ihm natürlich kaum verdenken kann. Doch je mehr ich von dem Buch gelesen habe, desto mehr lernte ich die wenigen Witze, die Sticheleien, die Neckereien und mehr oder weniger liebevollen Bemerkungen von ihm zu schätzen. Stück für Stück habe ich mich selbst in Will verliebt :)


Inhalt

Mit ihren 26 Jahren hat Louise nicht sonderlich viel erreicht, sie hat keine Ausbildung, wohnt noch bei ihren Eltern und lebt in einer Beziehung mit einem Mann, den sie eigentlich nicht liebt. Als sie ihren Job in einem Café verliert, fällt sie in ein tiefes Loch. Dann nimmt sie den Job bei den Traynors als "Pflegehilfe" von Will an, Sie verstehen sich überhaupt nicht gut, er ist arrogant und hat immer schlechte Laune, die er auch gerne an ihr auslässt. Sie ist fürchterlich chaotisch und einfach in allem das genaue Gegenteil von Will. Doch mit der Zeit lernen sie sich schätzen, sie lernen voneinander und helfen sich so gegenseitig. Will lernt von Lou, dass auch er schöne Momente erleben kann. Lou lernt von Will, wie sie endlich etwas aus ihrem Leben machen kann - sie lernt sich selbst kennen. Zwischen den beiden entsteht eine wundervolle Freundschaft - doch wird das reichen? 

Fazit

In Bezug auf "Ein ganzes halbes Jahr" habe ich häufig eine Sache gehört: Dass es viel zu große Ähnlichkeit mit "Ziemlich beste Freunde" hat, gewissermaßen abgekupfert ist. Und ja, es hat wirklich große Ähnlichkeit mit dem Film (das Buch kenne ich noch nicht). In beidem geht es um gelähmte Männer aus reichem Hause und um ihre Pflegehilfe aus ärmeren Verhältnissen. Und in beidem entstehen wundervolle Freundschaften, von denen beide profitieren. Aber dennoch ist "Ein ganzes halbes Jahr" ein wundervolles, eigenständiges Buch, das trotz aller Ähnlichkeit eine Chance verdient hat. Ich finde den Film absolut klasse und witzig, traurig, lustig, dramatisch zugleich. Aber auch das Buch hat mich ständig zum Lachen - und zum Weinen - gebracht. Ich habe es bitter bereut, dass ich es in der S-Bahn gelesen habe, weil ich so oft angefangen habe zu kichern oder zu lachen, nur um kurz später zu merken, dass mir Tränen über die Wangen fließen. Das Buch hat mich auf alle Fälle tief berührt, es konnte mich zum Lachen und zum Weinen bringen und vor allem auch zum Nachdenken. Denn das Buch wirft auch Fragen auf, die man sich selbst stellen muss: "Was würde ich an Wills Stelle tun oder mir wünschen? Was würde ich als Mutter tun? Oder als Freundin? Würde ich "es" gutheißen oder nicht?" All das hat mich nachdenklich gemacht und das Buch hat mich noch Tage nach Beendigung verfolgt. Ob ich es wieder lesen würde? Ja. Würde ich es weiterempfehlen? Ja, auf jeden Fall! Denn das Buch hat mich so tief berührt, dass ich ihm die volle Punktzahl gebe - weil für mich hier alles von A bis Z passt - das Cover, der Titel, die Geschichte - ja,selbst das Ende. Volle 5 Punkte. 

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