Freitag, 1. September 2017

[Film Friday] Eine Geschichte von Liebe und Finsternis

[Film Friday] Eine Geschichte von Liebe und Finsternis


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Allgemein

Titel: Eine Geschichte von Liebe und Finsternis 
Originaltitelסיפור על אהבה וחושך /
Erscheinungsjahr2015
DrehbuchNatalie Portman
RegieNatalie Portman
Nach dem Buch von: Amos Oz
FilmproduktionUniversal Pictures 
Laufzeitca. 98 Minuten
FSK: ab 12 Jahren
Darsteller: Natalie Portman, Gilad Kahana, Amir Tessler, Yonatan Shiray
Genre: Drama

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Worum geht's

"Amos wächst in den 1940er-Jahren in Jerusalem auf, wo die aus Europa vertriebenen Juden auf einen israelischen Staat hoffen, der ihre rechtmäßige Heimat werden soll. Von diesem gelobten Land träumen auch Amos Eltern: seine fantasievolle Mutter Fania und sein intellektueller Vater Arieh. Der Bibliothekar hat gerade sein erstes Buch über hebräische Literatur veröffentlicht und hält seinem zehnjährigen Sohn gern Vorträge über Sprachwissenschaft. Die schönsten Geschichten erzählt aber seine Mutter."



Darsteller

Natalie Portman: Spielt die Mutter Fania absolut und durchweg überzeugend und hervorragend. Die Zerrissenheit, ihre Liebe zu ihrem Sohn, die Zukunftsängste, das Traumata - einfach grandios! Zusammen mit ihrer Leistung als Drehbuchautorin und Regisseurin erbringt sie hier durchweg eine Meisterleistung.

Amir Tessler: spielt den jungen Amos. Trotz seines jungen Alters liefert er eine durchweg überzeugende und tolle Leistung ab. Er spielt den fantasievollen, ruhigen und sehr emotionalen Amos brillant!



Zitate


"Sie bestraft sich selbst nur um mich zu bestrafen..."

"Es ist wohl besser in vollständiger Unwissenheit zu leben als falsches für wahr zu halten." 

"Sowohl die Hölle als auch das Paradies lassen sich in jedem Raum antreffen. Ein wenig Böswilligkeit und ein Mensch bereitet dem anderen die Hölle. Ein wenig Mitgefühl, ein wenig Großzügigkeit und ein Mensch bereitet dem anderen das Paradies."
  


Meine Meinung

Amos lebt in einer unsicheren Zeit. Israel wird zum eigenen Staat, doch es kommt immer wieder zu Unruhen und Toten. Und mittendrin lebt Amos mit seiner Mutter Fania und seinem Vater Arieh. 

Der Film ist sehr einfühlsam und auch melancholisch, er schildert nicht nur die Szenarien in Israel zu jener Zeit, sondern auch die Konflikte innerhalb der Familie. Die Mutter ist stark traumatisiert und psychisch labil, doch keiner vermag ihr zu helfen. Und der Vater setzt alles in Israels Zukunft und übersieht dabei, wie seine Familie langsam auseinanderfällt... 

Der Film stellt die Verfilmung des gleichnamigen Buches von Amos Oz dar, welches ich jedoch nicht gelesen habe, daher kann ich keinen Vergleich dazu anstellen. Aus Sicht von Amos wird erzählt, wie der Staat Israel beginnt und wie alles geleitet wird von Träumen, Hoffnung, Verzweiflung und Tod. Er muss als jüdisches Kind mit seinen Mitschülern zurecht kommen und seine eigene Identität finden.

Der Film ist ruhig und emotional, sehr gefühlvoll und fantasievoll, aber nicht spannend oder actionreich. Und das will er auch nicht sein und das ist auch gut so. Der Film ist zutiefst literarisch und genau das macht seinen ganz besonderen Reiz aus. Langweilig wurde der Film indes nie - auch wenn er manchmal ein paar Längen hat. Verzweiflung, Gewalt, Heimatlosigkeit und Kriegszustand wird treffend dargestellt und lässt einen erschaudern. Letztendlich ist es aber vor allem eine Geschichte über Familie und eine Hommage an eine Mutter, die von ihrem Kind über alles geliebt wird - trotz allem, was passiert ist. Die Depressionen Fanias werden nicht offen angesprochen, aber deutlich gezeigt. Gerade diese Szenen sind unglaublich berührend und zutiefst ergreifend. 

Die Story enthält einige Weisheiten - allen voran die Konversation zwischen den beiden Kindern, dass doch eigentlich beide ihrer Völker friedlich miteinander leben könnten - vermeidet es aber zum Glück durchgehend Schuldzuweisungen. 

Natalie Portman übernimmt in diesem Film nicht nur die Hauptrolle der Fania, sondern führte auch Regie und schrieb das Drehbuch. Diese dreifach-Belastung meistert sie hervorragend und liefert hier eine Meisterleistung ab. 



Fazit

Leise und fantasievoll, zutiefst berührend und ergreifend. Eine Story aus den Augen eines Kindes, welches mit Krieg, Verzweiflung, Tod und Hoffnung umgehen muss und damit, dass er als Jude sich nie zuhause fühlen durfte. Eine Geschichte über Familie und eine Hommage an Amos Mutter Fania - emotional erzählt in einem ruhigen, aber auch erschreckenden Film mit einer grandiosen Natalie Portman in der Hauptrolle. 


  

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