Samstag, 15. April 2017

[Books] Jay Asher - Tote Mädchen lügen nicht

[Books] Jay Asher - Tote Mädchen lügen nicht


Über das Buch


Titel: Tote Mädchen lügen nicht Originaltitel: Thirteen Reasons Why 
Autor: Jay Asher Verlag: cbt Random House 
Preis: 14,95€ Genre: Jugend, Drama Format: Gebunden Seitenanzahl: 282 
ISBN: 978-3-570-16020-6 Original Erscheinungsdatum: 2007 Deutsches Erscheinungsdatum: 2009 |
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"Als Clay aus der Schule kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf "Play" - und hört die Stimme von Hannah Baker. Hanna, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit Hannahs Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. 13 Gründe haben zu ihrem Selbstmord geführt. 13 Personen haben ihren Anteil daran. Clay ist einer davon..."


Erster Satz




">>Sir?<<, wiederholt sie. >>Wann soll das Paket ankommen?<<"

Autor



"Jay Asher bekam die Idee zu diesem Buch während einer Audioführung in einem Museum. Er war fasziniert von der Stimme in seinem Ohr, die ihm erklärte, was er sah. Tote Mädchen lügen nicht ist sein erster Roman und wurde in den USA zu einem sensationellen Erfolg. Der Autor lebt in Kalifornien." 



Cover und Titel



Das Cover ist rot, die Ecken etwas geschwärzt, die Schrift schwarz und einfach, 13 grüne Striche zwischen den Zeilen. Einfach und doch wirksam, düster und passend. Der Titel passt ebenfalls zum Inhalt, auch wenn mir persönlich der Originaltitel "Thirteen Reasons Why" besser gefällt. 



Meine Meinung


Clay ahnt nichts Böses, als er von der Schule heimkommt und ein Päckchen vorfindet, in dem dreizehn Kassetten lagern. Wer nutzt überhaupt noch dieses alte Medium? Und warum bekommt er sie? Doch als er die erste Kassette einlegt und Hannah Bakers Stimme hört, stockt ihm der Atem. Denn Hannah ist tot. Selbstmord. Und keiner weiß so wirklich warum. Doch das soll sich jetzt ändern, denn auf diesen Kassetten ist Hannahs Geschichte zu hören. Die Gründe für ihren Tod. Und die Personen, die damit zu tun hatten... 

„Wenn ich die Sache nicht ändern kann, dann schließe ich lieber damit ab."
S. 274


Das Buch steht bereits seit Jahren in meinem Regal und ich hatte irgendwie nie Lust, es zu lesen. Bis vor wenigen Tagen die Netflix-Serie online ging und ich die erste Folge anschaute - und sofort wusste: Die Serie ist der Hammer! Aber vorher wollte ich dann doch das Buch lesen. Also hab die Serie wieder abgebrochen und angefangen zu lesen - und konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Dieses Buch vereint Themen, die bereits seit Jahren von extremer Wichtigkeit sind: Mobbing, Selbstmord und psychische Probleme. 



„Niemand von uns weiß genau, wie viel Einfluss wir auf das Leben der anderen haben. In der Regel gibt es keine konkreten Hinweise, und so machen wir einfach weiter, ohne unser Verhalten zu überdenken."
S. 154


Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Clay geschrieben, unterbrochen von Hannahs Nachrichten auf Kassette, die durch die kursive Schrift hervorgehoben werden. Dadurch erfährt man nicht nur Hannahs Geschichte, sondern auch Clays Gedanken und Gefühle dazu. Das führt dazu, dass die Story und die dazugehörigen Personen mehr Tiefe erhalten und der Spannungsbogen nie nachlässt. Jay Ashers Schreibweise ist einfach und doch fesselnd, er erzählt schonungslos, wie Selbstmord der letzte Ausweg für Hannah wurde. Das Buch rüttelt auf, es schockiert und regt zum Nachdenken an und es warnt uns, die gleichen Fehler zu machen. 

„Ich war dabei, den Boden unter den Füßen zu verlieren, und hätte ein paar aufmunternde Botschaften dringend benötigt. Sie hätten mich vielleicht mit ein wenig Hoffnung erfüllt. Aber du hast mir diese Hoffnung genommen. Du meintest, ich hätte sie nicht verdient."

S. 163

Viele bemängeln an dem Buch, dass Hannahs Gründe "lächerlich" und "überzogen" seien, bloße "Lappalien". Und aus der Sicht eines Erwachsenen mag es vielleicht auf den ersten Blick so aussehen, da wir ja mit sooo viel schlimmeren Erfahrungen kämpfen müssen (Achtung Ironie!), aber ich glaube, diese Menschen haben vergessen, wie es war, ein Jugendlicher zu sein. Mitten in der Pubertät. Eine Zeit, in der man mit sich selbst nicht zufrieden ist, in der einem alles zu viel wird und in der sich doch so viel verändert. Für Jugendliche spielt es eben eine große Rolle, wie man von den Mitschülern wahrgenommen wird. Was sie über einen sagen. Ob die Freunde einen ausnutzen, oder nicht. Und kein Teenagermädchen findet es toll, erste sexuelle Erfahrungen mit Begrabschen und üblen Gerüchten zu machen! Ich wurde selbst in der Schule gemobbt und meinen sogenannten Freunde haben meine Gutmütigkeit oft genug für ihre Zwecke ausgenutzt, was mir teilweise noch bis heute nachhängt und mich beschäftigt. Und auch ich hatte in meinem Leben schon öfter den Wunsch, mich umzubringen. Ich habe es nicht getan, aber das sollte mich nicht dazu veranlassen, darüber zu urteilen, dass andere sich aus "geringeren" Gründen umgebracht haben. Denn das Ergebnis ist das selbe. Sie sind tot. Und daran gibt es nichts zu Beschönigen und auch nichts ins Lächerliche zu ziehen. Für die Protagonistin in diesem Buch waren diese Gründe eben Grund genug, sich umzubringen. Für jeden von uns ist die "Hemmschwelle" eine andere, aber wir dürfen niemals darüber urteilen, was der andere als schlimm ansieht! Keiner von uns weiß, was unser Gegenüber durchmachen muss und so kann jede - aus mancher Sicht vielleicht lächerliche - Bemerkung, ungeahnte Auswirkungen haben. Und genau das versucht das Buch zu vermitteln. Ich fand das Buch durchweg lesenswert und bin froh, es endlich in die Hand genommen zu haben. Muss muss es eben hinbekommen, sich in die Sichtweise von Jugendlichen einzufühlen. Ich kann mir das Buch auch super als Klassenlektüre vorstellen, wenn man es gemeinsam bespricht und Diskussionen über Selbstmord und Mobbing anregt. 

Fazit




Ein tolles Buch, welches über Mobbing und Selbstmord schreibt, sofern man noch die Empathie hat, sich in Jugendliche einzufühlen. Sicherlich auch eine tolle Klassenlektüre in der Schule für Jugendliche! Lest es einfach selbst und bildet euch eure eigene Meinung. Und wenn es euch gefallen hat, dann schaut die Netflix-Serie, die ist wirklich toll gemacht! 


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